Die letzten Unterkünfte in GRONAU wurden am heutigen Vormittag abgebaut und das Material (Betten, Decken) wieder zum Lager der Einsatzabteilung WESTFALEN nach NOTTULN überführt. Der Voralarm für die Führungsreserve des LV sowie die Einsatzstaffel Landesverband ist aufgehoben.
Hochwasser Nordwestfalen; hier: Lagebericht der Einsatzzentrale LV zu 281030aug10
Lagebericht der Einsatzzentrale Landesverband WESTFALEN-LIPPE
Stand: 281030aug10
01 ALLGEMEINE LAGE / SCHADENLAGE Die Überflutungen nach den extremen Regenfällen in NORDWESTFALEN sind weiterhin auf hohem Niveau, klingen nach Auskunft der Behörden aber langsam ab. Probleme entstehen nach Presseinformationen durch hohen Grundwasserzufluss aus den Flächen in die Vorfluter. Die Einsatzlage METELEN ist abgeschlossen. In GRONAU zeichnet sich eine besondere Situation im Bereich um das Krankenhaus ab. Die Untergeschosse des Krankenhauses sollen derzeit durch Sandsackbarrieren vor einer Überflutung geschützt werden. Eine Evakuierung des Krankenhauses wird durch die Behörden derzeit geprüft. In GRONAu wurde außerdem eine Auffangeinrichtung für Bewohner einer Einrichtung des "Betreuten Wohnens" eingerichtet, deren Wohnungen evakuiert werden mussten.
02 EIGENE LAGE Die im Lagebericht 272000aug10 aufgeführten Einsatzeinheiten haben ihren Einsatz weitgehend abgeschlossen, im Einsatz ist noch die EE BOR 02 in GESCHER. Allerdings ist auch hier das Einsatzende nach Rückbau der Einsatzkräfteunterkunft in GESCHER kurzfristig zu erwarten. Die DRK-Stützpunkte GRONAU, EPE, AHAUS, GESCHER und STADTLOHN arbeiten weiter auf örtlicher Ebene. Die aus Beständen der DRK-Einsatzabteilung WESTFALEN nach METELEN gelieferten 120 Betten sind abgebaut, die Betten werden derzeit durch Lkw der Einsatzabteilung ins Lager NOTTULN zurückgeführt. Ebenso ist die Einsatzkräfteunterbringung in GESCHER abgeschlossen, die hierfür ausgelagerten 180 Betten und 180 Wolldecken werden ebenfalls in den nächsten Stunden in das Lager NOTTULN zurückgeführt. Die nach GRONAU ausgelagerten 50 Betten und 50 Wolldecken sollen ggf. für die Evakuierungsmaßnahme "Betreutes Wohnen" weiter genutzt werden, der Einsatz dauert an.
In der Nacht waren 2 Einsatzbeobachter der Landesrotkreuzleitung im Einsatz. Die Einsatzstaffel Landesverband ist mit 5 EK weiter im Präsenzdienst im Lager NOTTULN der DRK-Einsatzabteilung WESTFALEN und führt logistische Aufgaben durch. Ablösungen wurden intern geregelt. Die Einsatzzentrale Landesverband arbeitet weiter im Präsenzdienst; Schichtbetrieb ist zunächst bis 281800 sichergestellt, eine weitere Ablösung bei Bedarf wird vorbereitet.
Die Standortorganisation der Einsatzabteilung WESTFALEN wird in Kürze für Rücknahmemaßnahmen und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des ausgelagerten Geräts alarmiert.
03 WEITERE MASSNAHMEN ./.
04 ANFORDERUNGEN / ANTRÄGE ./.
05 KOMMUNIKATION Telefon: 0700-37525276 (ganztägig), 0251-794596 (während der Dienstzeiten) Telefax: 0700-37525276 (ganztägig), 0251-776015 (während der Dienstzeiten) E-Mail: einsatzzentrale@alarmdienst.de
Bei Ausfall der Festnetzverbindungen (wird nur bei Bedarf geschaltet bzw. abgefragt): Telefon: 00871-763624433 (Satcom) E-Mail: zentrale@drkwl.amosconnect.com (Satcom) Kurzwellenfunk auf den DRK-Frequenzen: Rufzeichen DEK24
Hochwasser Nordwestfalen; hier: Lagebericht der Einsatzzentrale LV zu 272000aug10
Lagebericht der Einsatzzentrale Landesverband WESTFALEN-LIPPE
Stand: 272000aug10
01 ALLGEMEINE LAGE / SCHADENLAGE Das nördliche Münsterland wurde von 26aug bis 27aug von einem Unwetter mit extremen Regenfällen betroffen. Dieses hat zu großflächigen Überflutungen in vielen Gemeinden der Kreise STEINFURT und BORKEN geführt. Der Kreis STEINFURT hat am späten Abend des 26aug die Großschadenslage festgestellt, der Kreis BORKEN ebenfalls bezogen auf die Gemeinde HEEK. Derzeit konzentriert sich die Schadenlage auf die Gemeinden METELEN / Krs. STEINFURT und HEEK / Krs. BORKEN. In HEEK droht ein Damm der DINKEL zu brechen. Die zuständigen Gefahrenabwehrbehörden bereiten derzeit einen groß angelegten Betreuungseinsatz vor.
02 EIGENE LAGE Seitens des DRK waren bzw. sind folgende Einheiten im Einsatz oder in verschiedenen Alarmierungsstufen:
Einsatzeinheiten: BOR / BMS 02 COE 01 COE 02 COE 03 WAF / BMS 05 WAF 01 WAF 03 OE 01 ST 01 ST 02 ST 03 ST 04 HSK 01 HSK 02 HSK 03
weitere Kräfte: 3 Rettungsdienstfahrzeuge des DRK-KV MÜNSTER 2 Fahrzeuge der DRK-Einsatzabteilung WESTFALEN / Einsatzstaffel Landesverband
Die Einsatzzentrale Landesverband arbeitet derzeit im Präsenzdienst.
03 WEITERE MASSNAHMEN Auf Anforderung des Krisenstabes des Kreises STEINFURT wurden 100 Feldbetten der Einsatzabteilung WESTFALEN nach METELEN geliefert. Dem Krisenstab der Bezirksregierung MÜNSTER wurde der Mobile Führungsstab (MoFüSt) des DRK-LV WESTFALEN-LIPPE für einen evtl. EInsatz angeboten.
04 ANFORDERUNGEN / ANTRÄGE ./.
05 KOMMUNIKATION Telefon: 0700-37525276 (ganztägig), 0251-794596 (während der Dienstzeiten) Telefax: 0700-37525276 (ganztägig), 0251-776015 (während der Dienstzeiten) E-Mail: einsatzzentrale@alarmdienst.de
Bei Ausfall der Festnetzverbindungen (wird nur bei Bedarf geschaltet bzw. abgefragt): Telefon: 00871-763624433 (Satcom) E-Mail: zentrale@drkwl.amosconnect.com (Satcom) Kurzwellenfunk auf den DRK-Frequenzen: Rufzeichen DEK24
Nach den extremen Starkregenfällen im Nordmünsterland hat der Kreis STEINFURT die Großschadenslage feststellt, ebenfalls der Kreis BORKEN für das Gebiet der Gemeinde HEEK. Die Regenfälle erreichten Spitzenwerte bis zu 180 mm/24h qm. Die DRK-Einsatzeinheiten der betroffenen Kreise sind in den Einsatz seit inzwischen mehr als 18 Stunden eingebunden. Unterstützt wird derzeit nach den dem LV vorliegenden Meldungen mit Einheiten aus OLPE (1 EE), dem HOCHSAUERLANDKREIS (3 EE) und dem Kreis WARENDORF-BECKUM (3 EE). Weitere Meldungen über Anforderung von Einsatzeinheiten durch die Gefahrenabwehrbehörden gehen beim Landesverband derzeit laufend ein. Der Regen hat nachgelassen, es kommt aber weiterhin zu Schauern. Nach Pressemeldungen ist die Gefahr des Dammbruchs an der VECHTE im Raum HEEK / METELEN noch nicht gebannt.
Die starken Regenfälle der Nacht von 26aug auf 27aug haben auch zur Überschreitung der Warnwerte an verschiedenen Flüssen geführt. Aktueller Stand um 270400aug:
Im Kreis Steinfurt wurde der Großschadensfall erklärt. Im Einsatz sind der DRK-Einsatzstab TECKLENBURGER LAND sowie die Einsatzeinheiten 2./ST und 4./ST nach einer Überflutung in STEINFURT-BORGHORST.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD), Regionalzentrale ESSEN, hat für Donnerstag, 26aug10, folgende Unwettervorwarnung herausgegeben:
"REGEN (UNWETTER) In der Nacht auf Donnerstag erreicht ein umfangreiches Regengebiet Nordrhein-Westfalen. Bis in die Nacht zum Freitag sind dadurch große Regenmengen möglich. So fallen von der Mitte bis in den Norden von NRW gebietsweise Mengen um 60 l/qm innerhalb von 24h. Die Niederschläge sind am Tage schauerartig verstärkt, auch einzelne Gewitter sind darin eingelagert. Entsprechend können große Teile der Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit fallen. Örtlich sind dadurch auch 24h-Summen deutlich über 60 Liter möglich."
Ein umfangreiches Tiefdrucksystem über West- und Mitteleuropa beeinflusst in den nächsten Tagen unser Wetter in Nordrhein-Westfalen.
DAUERREGEN/GEWITTER/WINDBÖEN:
Im Laufe der Nacht und in den Frühstunden des Sonntag kommt von Süden teils kräftiger DAUERREGEN auf. Dabei sind gebietsweise bis Sonntagabend Mengen zwischen 20 und 40 Liter/qm in 12 Stunden zu erwarten. Vereinzelt sind auch eingelagerte GEWITTER mit STARKREGEN möglich. Am Sonntag tagsüber zeitweise starke WINDBÖEN aus Nordost um 60 km/h (Windstärke 7-8 Bft).
Bis Dienstag früh kommt es voraussichtlich zu weiterem, teils ergiebigem DAUERREGEN. Dabei sind in diesem Zeitraum, besonders in der nordrhein-westfälischen Mittelgebirgsregion, in der Gesamtsumme Mengen von 50 bis 100 Liter/qm möglich!
Wetter- und Warnlage für Nordrhein-Westfalen ausgegeben von der Regionalzentrale Essen am Samstag, 14.08.10, 10:33 Uhr (Auszug)
Wetter- und Warnlage für die nächsten 24 Stunden: Heute überwiegt in Nordrhein-Westfalen schwacher Zwischenhocheinfluss. Ab Sonntag bestimmt dann ein nach Mitteleuropa ziehendes Tief das Wetter mit häufigem und auch ergiebigen Regen.
DAUERREGEN/GEWITTER:
In der Nacht, vor allem aber am Sonntag kommt es gebietsweise zu kräftigem DAUERREGEN mit Mengen um 25 l/qm in 12 Stunden. Zudem sind im Osten und Nordosten des Landes eingelagerte GEWITTER zu erwarten.
Auch an den nächsten zwei Tagen kommt es zu weiteren, teils ergiebigen DAUERREGEN. Dabei sind lokal in zwei Tagen durchaus, dies gilt besonders für die Bergländer, Mengen von 50 bis 100 l/qm möglich!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 10. August 2010 die Pandemie für beendet erklärt. Sie führt dabei aus, dass das pandemische Influenzavirus (H1N1) 2009 keine gesundheitliche Notlage von internationaler Bedeutung gemäß den Internationalen Gesundheitsvorschriften mehr darstellt. Es wird jedoch erwartet, dass das Virus auch weiterhin zirkulieren und Infektionen hervorrufen wird. Die WHO stuft die derzeitige Situation als postpandemische Periode ein. In dieser Phase kann es in einzelnen Ländern nach wie vor zu räumlich begrenzten Epidemien kommen.
Zum persönlichen Schutz vor einer Infektion gelten die aktuellen Empfehlungen zur Influenza-Schutzimpfung der Ständigen Impfkommission am RKI und die Empfehlungen zur Hygiene.
DRK im Einsatz in Hochwassergebieten von Neiße und Elbe: Luftretter nach Tschechien entsandt
Das Hochwasser in der Sächsischen Schweiz, in Tschechien und in Polen wird zu einer großen Herausforderung für die Rettungskräfte. Das Deutsche Rote Kreuz ist in Sachsen mit über 100 Kräften der Wasserwacht, Sanitätern und Betreuungseinheiten im Einsatz. Auf Wunsch der tschechischen Regierung werden vier DRK-Luftretter mit Hubschraubern der Bundespolizei in das Nachbarland gebracht. Weitere Hilfe ist von dort angefordert.
Starke Regenfälle haben die Situation in den Hochwassergebieten in Sachsen sowie den beiden östlichen Nachbarländern verschärft. Viele Menschen warten noch auf ihren Dächern auf Rettung. In Polen ist am Abend eine Staumauer gebrochen, eine sieben Meter hohe Flutwelle bedroht die Orte flussabwärts und damit auch die Stadt Görlitz. Für Görlitz und die Sächsische Schweiz wurde Katastrophenalarm ausgerufen.
Die Luftretter der DRK-Wasserwacht haben eine Spezialausbildung, um Menschen per Hubschrauber und Seilwinde von Gebäuden oder aus dem Wasser zu bergen. Sie werden bei Unfällen in Gewässern oder schweren Hochwassern zur Rettung von Menschenleben eingesetzt. Diese Art der Luftrettung wurde nach dem Elbehochwasser 2002 in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei entwickelt. Bundesweit gibt es 200 dieser Spezialkräfte.