Seitens BezReg MÜNSTER liegt zwischenzeitlich die Weisung für den Einsatz am 31jul in DUISBURG vor. Die das DRK betreffenden Teile sind nachstehend zitiert; entspr. Weisungen der BezReg'n ARNSBERG und DETMOLD liegen derzeit noch nicht vor:
[Zitat Anfang] 1. Bereitgestellte Einsatzkräfte in Duisburg Folgende Einheiten werden ab Samstag 31. Juli 08:00 Uhr einsatzbereit im Bereitstellungsraum der Stadt Duisburg, Carl-Benz-Straße sein: - Betreuungsplatzbereitschaft 500 NRW, Kreis Warendorf - Patiententransportzug 10 NRW, Stadt Münster.
2. Einsatz von Führungsfahrzeugen einschließlich Personal Durch die Stadt Münster wird ein Einsatzleitwagen 2 inkl. des Personals für eine Einsatzabschnittsleitung der Stadt Duisburg am 31. Juli 2010 ab 08:00 Uhr zur Verfügung gestellt.
3. Einsatzplanung im Regierungsbezirk Durch den Kreis Borken wird im Bedarfsfall eine Behandlungsplatz-Bereitschaft 50 NRW in die Stadt Duisburg entsandt. Diese Einheit ist mit alltäglichem Alarmierungsvorlauf verfügbar.
4. Verpflichtung der Einsatzeinheiten der anerkannten Hilfsorganisationen Ich bitte die Kreise und kreisfreien Städte dafür Sorge zu tragen dass im Bedarfsfall weitere Einheiten der überörtlichen Hilfe verfügbar sind. Die mögliche Freistellung von Einsatzeinheiten für Tätigkeiten außerhalb des Kreises oder der kreisfreien Stadt bitte ich unter dem o.g. Aspekt zu beurteilen.
5. Zentrale (Personen-) Auskunftsstelle (PASS NRW) Zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der PASS NRW für den Zeitraum Samstag 31.07.2010, 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr, bitte ich das Institut der Feuerwehr die technischen Voraussetzungen (Aufbau der Telefonarbeitsplätze und Computerarbeitsplätze) sicherzustellen. Weiterhin bitte ich das Institut der Feuerwehr mit der Stadt Duisburg die technischen Detailfragen bzgl. der Anrufweiterschaltung an die PASS NRW zu regeln und mich nachrichtlich zu beteiligen. Im Bedarfsfall bitte ich die Kreise und kreisfreien Städte um die Entsendung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Personenauskunftsstellen nach § 31 FSHG, zur PASS Westfalen. Ich bitte die Bezirksregierung Detmold und Arnsberg für die PASS Westfalen die Alarmierung von Kräften der Personenauskunftsstellen nach § 31 FSHG in Ihrem Zuständigkeitsbereich am Veranstaltungstag sicherzustellen. [Zitat Ende]
Wie bereits mitgeteilt, stehen Kräfte der Einsatzkräftenachsorge (EKN) zur Verfügung, falls bei Einsatzkräften nach dem Einsatz "Love-Parade" psychotraumatische Belastungsreaktionen auftreten oder zu befürchten sind. Die Anforderung richten Sie bitte unmittelbar an die Servicestelle Ehrenamt.
Bitte beachten Sie außerdem die mit RdSchr Nr. I/195/265/2009 vom 13.07.2009 mitgeteilte Regelung zu den Unfallmeldungen an die Unfallkasse des Bundes (BUK). Danach halten Sie bitte die Teilnahme bei evtl. belastenden Einsätzen in der Einsatzdokumentation/Einsatztagebuch fest; eine Unfallmeldung mit dem Stichwort "PSU" wird nur dann an die BUK gesendet, wenn eine Einsatzkraft TATSÄCHLICH starke Reaktionen auf die Erlebnisse zeigt. Die BUK wird sich dann mit der betroffenen Person in Verbindung setzen und den weiteren Verfahrensweg und ggf. die Unterstützungsmaßnahmen direkt mit dieser abstimmen.
Nachdem lt. Berichten und Meldungen der Kreisverbände die für den Einsatz in DUISBURG alarmierten und eingesetzten Kräfte wieder in den Heimatstandorten sind, möchte ich mich - auch im Namen der Landesrotkreuzleitung - bei allen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern aus Haupt- und Ehrenamt für ihren Einsatz sehr herzlich bedanken. Sie haben mit großem Engagement aus der Alarmierung heraus mitgeholfen, das schreckliche Ereignis zu bewältigen.
Nach derzeitigem Stand sind insbesondere noch Aufgaben der Personenauskunft in den nächsten Tagen zu erwarten. Außerdem empfehlen wir Ihnen dringend, alle Anzeichen sorgfältig zu beobachten, die einen evtl. Einsatz zur Psychosozialen Unterstützung/Einsatzkräftenachsorge bei Ihren Helferinnen und Helfern angezeigt erscheinen lassen könnten. Für Fragen der EKN und die Anforderung von PSU-Kräften wenden Sie sich bitte an die Servicestelle Ehrenamt im Landesverband.
Zur Dokumentation des Einsatzgeschehens und der Leistungen des DRK möchte ich Sie abschließend bitten, soweit noch nicht geschehen in den nächsten Tagen den bekannten Kurzeinsatzbericht an den LV zu übermitteln. Außerdem wären wir für die Zusendung von Kopien lokaler Presseberichterstattung über den Einsatz des DRK dankbar.
Nunmehr hoffe und wünsche ich uns allen, dass wir den verbleibenden "Rest-Sonntag" in privater Umgebung nutzen können.
Ihnen Allen nochmals herzlichen Dank für Ihr großes Engagement! Ihr Christoph Brodesser Landesbeauftragter für den Katastrophenschutz
Abschlussbericht des LAB-Leiters LV WESTFALEN-LIPPE
Alarmierung der PASS WESTFALEN (Standort: Institut der Feuerwehr, Besetzung durch kommunale Bedienstete und DRK-Kräfte) um 241837jul, Arbeitsbereitschaft hergestellt 242030. Besetzt wurden insgesamt 28 Auskunftsplätze. Von seiten des DRK waren in 2 Schichten insgesamt 47 Einsatzkräfte aus 8 KV beteiligt (WAF, OE, ST, GT, MS, HF-S, LK und IS) sowie der LAB-Leiter. In der ersten Schicht kamen ca. 40% der EK aus dem DRK, in der 2. Schicht ca. 90%.
Bearbeitet wurden insgesamt ca. 2.500 Anrufe, davon 114 mit positiver Auskunft. Bei Einsatzende der PASS WESTFALEN waren 480 verletzte Personen und 19 Tote erfasst. Mit dem Einsatzende der PASS WESTFALEN um 250800 wurde das Auskunftsverfahren an die Personenauskunftsstelle der Stadt DUISBURG übergeben.
Suchanfragen können an die Info-Telefonnummer der Stadt DUISBURG 0203/ 94 000 gesteuert werden. Alle Kreisverbände werden gebeten, Anfrager an diese Rufnummer zu verweisen.
Soweit für aus dem Einsatz LOVE-PARADE zurückkehrende Einsatzkräfte eine Einsatzkräftenachsorge erforderlich sein sollte, können Sie diese bei der Einsatzzentrale Landesverband anfordern. Die PSU-Kräfte (EKN) des DRK in WESTFALEN-LIPPE sind vorinformiert und stehen für Nachsorgegespräche zur Verfügung.
Massenpanik bei der Love-Parade; Lage in WESTFALEN-LIPPE per 242300jul10
Lagebericht der Einsatzzentrale Landesverband WESTFALEN-LIPPE
Stand: 242300jul10
01 ALLGEMEINE LAGE / SCHADENLAGE Eine Massenpanik bei der Love-Parade in DUISBURG hat nach Medienberichten 17 Todesopfer und ca. 85 Verletzte, davon ca. 40 schwerverletzt, gefordert.
02 EIGENE LAGE Einsatzeinheiten des DRK aus WESTFALEN-LIPPE sind durch die zuständigen Gefahrenabwehrbehörden zum Einsatz in DUISBURG bzw. zur vorsorglichen Bereitstellung für eine evtl. Ablösung angefordert worden. Mit Stand 2300 sind ca. 25 (Teil-) Einheiten mit ca. 420 Einsatzkräften eingesetzt, auf dem Marsch oder alarmiert. Weitere Kräfte (KV WARENDORF-BECKUM) wurden für die zentrale Personenauskunftsstelle "PASS WESTFALEN" in MÜNSTER eingesetzt. Die EKN-Kräfte des DRK in WESTFALEN-LIPPE stehen zur Unterstützung bereit. Ein EKN-Team wird voraussichtlich noch in der Nacht im LV NORDRHEIN eingesetzt.
UNBESTÄTIGT: Massenpanik mit Toten und Verletzten bei der Love-Parade
Laut übereinstimmenden Medienberichten Massenpanik im Zugangstunnel zur Love-Parade. Berichtet wird von mindestens 10 Toten und über 100 verletzten Personen.
Love-Parade 2010; eingesetzte Kräfte aus WESTFALEN-LIPPE zu 241000jul10
Aus dem Bereich des DRK-LV WESTFALEN-LIPPE sind für die Lage "Love-Parade" zu 241000jul10 nach den der Einsatzzentrale Landesverband vorliegenden Informationen eingesetzt:
BetrPlBer der BezReg MÜNSTER: EE'n MS / BMS 01, BOR / BMS 02 und der ELW 2 der Einsatzabteilung WESTFALEN. Status: eingetroffen am Einsatzort in DUISBURG
BehPlBer der Stadt DORTMUND: EE'n DO 02 und DO / BRA 03. Status: auf dem Marsch nach DUISBURG
in Alarmwarnung: EE'n BOT 01, DO / HAM 03, HER 03 und HER 04
im Sanitätswachdienst zur Unterstützung des KV DUISBURG eingesetzt: 9 Einsatzkräfte des KV PADERBORN
-- Deutsches Rotes Kreuz LV Westfalen-Lippe e.V. Landesbeauftragter für den Katastrophenschutz Christoph Brodesser E-Mail: brodesser@alarmdienst.de ========================================
Sperrung der A 59 zwischen der AS Duisburg-Wanheimer Ort und dem AK Duisburg sowie Sperrung der Ausfahrten in Richtung Duisburg-Zentrum in der AS Duisburg-Häfen auf der A 40 aufgrund der "Loveparade": Die Sperrung beginnt am Samstag (24.7.) um 8 Uhr und dauert bis Sonntag (25.7.) um 8 Uhr.
Zur bevorstehenden LoveParade in DUISBURG am 24jul10 wird eine große Anzahl von Einsatzeinheiten des DRK Westfalen-Lippe eingesetzt werden oder sich für einen möglichen Einsatz in Bereitschaft befinden. Damit die Einsatzzentrale Landesverband jederzeit einen Überblick über eingesetzte Kräfte und noch mögliche Reserven hat, bitten wir Sie dringend, sicherzustellen, dass der Einsatzstatus Ihrer Einsatzeinheiten jeweils über das Internet-Meldeverfahren unter http://www.alarmdienst.de -> Einsatzmeldung EE gemeldet wird. Soweit die Einsatzlage allgemeine Informationen für alle Kreisverbände erforderlich macht, werden diese über das Alarmdienst-Infosystem http://www.alarmdienst.de -> Info-System allen Kreisverbänden zugänglich sein.
Wetter- und Warnlage für Nordrhein-Westfalen am 14jul10
Wetter- und Warnlage für Nordrhein-Westfalen ausgegeben von der DWD-Regionalzentrale Essen am Mittwoch, 14.07.10, 10:28 Uhr
schwül-warm, ab dem späten Nachmittag zum Teil schwere Gewitter mit heftigen Gewitterböen.
Wetter- und Warnlage für die nächsten 24 Stunden: Mit einer auf Südwest drehenden Strömung dringt wieder feucht-heiße Luft nach Nordrhein-Westfalen ein. Ab dem späten Nachmittag und in der Nacht zum Donnerstag zieht eine Kaltfont mit teils heftigen Gewittern durch. Nachfolgend stellt sich am Donnerstag wieder zunehmender Hochdruckeinfluss ein.
GEWITTER:
Zum späten Nachmittag sind vorwiegend über dem Bergland erste, zum Teil schwere GEWITTER möglich. Abends und in der Nacht zieht dann von Westen her eine GEWITTERfront nach Osten durch. Dabei sind teils UNWETTERartige GEWITTER mit lokalem STARKREGEN und HAGEL über 2 cm Durchmesser zu erwarten. Vor allem besteht erneut die Gefahr von HEFTIGEN GEWITTERBÖEN, die über 110 km/h erreichen können. Lokal ist das Auftreten von Tornados nicht auszuschließen.
Völlig überraschend ist am Donnerstag, 1. Juli, Dr. Richard Munz in seinem Quartier im mobilen Rotkreuz-Hospital in Haiti tot aufgefunden worden. Das Team des Krankenhauses geht von einem unerwarteten, aber natürlichen Tod aus. Das Rote Kreuz verliert damit einen engagierten Mitstreiter für die humanitäre Idee, einen erfahrenen Katastrophenhelfer und einen Freund.
"Er gehörte zu den besten Ärzten, die für das Rote Kreuz in Notlagen auf allen Kontinenten, unter allen denkbaren Umständen unzählig vielen Menschen das Leben gerettet und Leiden gelindert haben", so DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. "Mit seiner mitreißenden Energie und außergewöhnlichen Tatkraft hat er es verstanden, uns immer wieder zu inspirieren."
Dr. Munz wurde nur 57 Jahre alt.
Seit Richard Munz 1992 erstmals für das Deutsche Rote Kreuz nach Somalia ging, hat er die Organisation mit seinen Erfahrungen und Ideen bereichert und belebt. Im gleichen Jahr nahm er auch seine hauptberufliche Tätigkeit als Notarzt im Landkreis Marburg-Biedenkopf auf, die er – unterbrochen von Auslandseinsätzen – bis jetzt ausübte.
Immer hatte er die Opfer von Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen fest im Blick. Ob nach dem verheerenden Tsunami in Asien, nach dem Krieg in Süd-Ossetien zwischen Russland und Georgien 2009, dem Erdbeben auf Sumatra 2009 oder jetzt im Bemühen, für das Rotkreuz-Hospital auf Haiti durch zähe Verhandlungen einen neuen hurrikansicheren Standort zu finden.
Durch seine weltoffene Art und Einsatzbereitschaft war der im Weinstädtchen Besigheim gebürtige Richard Munz nicht nur beim DRK ein geschätzter Kollege für die Katastrophenhilfe. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und das Norwegische Rote Kreuz griffen auf seine wertvollen Erfahrungen zurück.
Dr. Munz war ein Wegbereiter der Aus- und Weiterbildung von Spezialistenteams, die im Katastrophenfall weltweit kurzfristig eingesetzt werden können.
In seinem vielbeachteten Buch "Im Zentrum der Katastrophe" von 2007 beschrieb er umfassend, was kompetente, nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe ausmacht. Richard Munz hatte vor, noch viele Bücher zu schreiben.
An der Ruhr-Universität Bochum engagierte er sich als Lehrbeauftragter für "Internationale Humanitäre Hilfe" im gleichnamigen Master-Studiengang. In einem seiner Projekte suchte er nach Möglichkeiten, "vergessene Regionen" der Erde mit ihrem alltäglichen Elend, dem Hunger und den Seuchen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Richard Munz hinterläßt Frau und drei Kinder.
Das DRK wird ihm ein würdigendes Andenken bewahren.
"Ab den Mittagsstunden entstehen zunächst besonders über den Bergländern noch lokale HitzeGEWITTER. Im weiteren Nachmittagsverlauf formieren sich dann zunächst über der Westhälfte von NRW linienhaft angeordnete GEWITTER. Diese verlagern sich im späteren Tagesverlauf auch in die Osthälfte von NRW. Dabei muss dann lokal auch mit UNWETTERartigen Entwicklungen gerechnet werden, die mit heftigem STARKREGEN (um 30 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit), HAGEL und STURMBÖEN ( um 80 km/h), vereinzelt auch SCHWEREN STURMBÖEN (um 100 km/h) einhergehen. Die lokale UNWETTERgefahr klingt im Laufe der Nacht zunächst im Westen, später auch im übrigen Land langsam ab. Bitte verfolgen Sie die Warnlage aufmerksam!"
Sie finden die aktuellen Warnungen des DWD auch unter http://www.alarmdienst.de.
Wettersituation für 03jul10: DWD hält Unwetter in NRW für möglich
Der DWD ESSEN hat folgende Wettermeldung für NRW herausgegeben:
"Nach warmer Nacht am Samstag nochmal heiss, aber schwüler und teils kräftige Gewitter.
Entwicklung der WETTER- und WARNLAGE für die nächsten 24 Stunden bis Samstag, 03.07.10, 20:30 Uhr: Der Hochdruckeinfluss schwächt sich ab. Am Samstag gelangt mit südlicher Strömung noch heiße, aber auch feuchtere Luft nach Nordrhein-Westfalen. Von Westen greift eine Kaltfront über, die bis Sonntag früh ostwärts abzieht. Sie beendet die Hitzeperiode. In Nordrhein-Westfalen werden bis Samstag früh voraussichtlich keine Warnungen erforderlich. Am Samstag muss ab Mittag mit zum Teil kräftigen GEWITTERN gerechnet werden. Es besteht die Gefahr von Unwetter-Entwicklungen mit STARKREGEN um 40 Litern pro qm in kurzer Zeit, HAGEL und STURMBÖEN. In weiten Teilen von NRW herrscht eine hohe WALDBRANDGEFAHR!"
Wir empfehlen allen Kreisverbänden, die Wettersituation aufmerksam zu beobachten und ggf. Vorsorgemaßnahmen zu planen, dies auch unter dem Gesichtspunkt der vielerorts stattfindenden Public-Viewings.